Was ist das Wochenbett?

Ein Baby auf die Welt zu bringen ist wahrscheinlich das Krasseste, Schönste – und manchmal auch Herausforderndste, was man erleben kann. Und direkt danach beginnt eine ganz besondere Zeit: das Wochenbett.

Das Wochenbett startet direkt nach der Geburt und dauert ungefähr sechs bis acht Wochen – also etwa 40 Tage, je nachdem, wen man fragt oder woher man kommt. Viele nennen diese Zeit auch das „vierte Trimester“, weil es einfach so wichtig ist wie jede Schwangerschaftsphase davor.

Die ersten zehn Tage nennt man das frühe Wochenbett – hier passiert richtig viel: Dein Körper beginnt sich zurückzubilden, du beginnst dein Baby kennenzulernen, vielleicht stillst du zum ersten Mal, und du versuchst irgendwie, in dieser neuen Rolle als Mama anzukommen. Es ist körperlich und emotional eine Achterbahnfahrt.

Du wirst lachen, weinen, müde sein, dich wundern, wie dein Herz so voll und dein Körper gleichzeitig so leer sein kann. Und das ist alles normal.

Viele Frauen denken, sie müssten direkt „funktionieren“, aber das ist ein Trugschluss. Du darfst und sollst dich ausruhen. In vielen Kulturen ist es völlig selbstverständlich, dass eine Mutter in den ersten Wochen kaum das Bett verlässt. Kein Witz: Das niederländische Wort „kraambed“ oder das deutsche „Wochenbett“ meinen wörtlich „Bett“ und „Wochen“. Genau das – wochenlang im Bett bleiben und sich umsorgt fühlen.

Hebammen raten oft:


Woche 1 – im Bett
Woche 2 – am Bett
Woche 3 – im sofa, langsam starten in den ‘neuen - alten Alltag`

Und weißt du was? Das macht so viel Sinn. Du hast gerade ein kleines Wunder auf die Welt gebracht – das braucht nicht nur Kraft, sondern auch Zeit, um wieder ganz bei dir selbst anzukommen.

Vergiss nicht: Du musst das nicht alles alleine schaffen. Hol dir Hilfe. Familie, Freund:innen, Nachsorgehebamme, Doulas – oder einfach jemand, der dir eine warme Suppe kocht. Du bist nicht schwach, wenn du Hilfe brauchst. Du bist stark, weil du weißt, wann du sie brauchst.

Diese erste Zeit mit deinem Baby ist einzigartig. Lass sie langsam und in deinem Tempo vorbeiziehen. Atme, weine, lache, kuschle – und vor allem: Sei gut zu dir selbst.

Du machst das toll. Wirklich.


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